Das Sterben hier – um uns herum – hört einfach nicht auf. Für meine Eltern doppelt bitter. Innerhalb weniger Tage starben zuerst ein Klassenkamerad meines Vaters, dann eine Klassenkameradin meiner Mutter, beide nach langer, schwerer Krankheit. Die trauern da schon mit, so stark man das um Klassenkameraden tun kann.
Sollte ich erfahren, dass jemand, mit dem ich die Schulbank gedrückt habe, verstorben wäre, würde mir das sicher einen heftigen Stich ins Herz versetzen. Doch ob ich so trauern würde wie meine Eltern? – Ehrlich gesagt, ich möchte es nicht herausfinden. – Sorry, das sind keine überschäumend positiven Gedanken, das weiß ich selbst, doch der musste nun mal heraus. Wofür habe ich denn den Blog, wenn nicht genau dafür, sowas loszuwerden!
Bruder ist aus dem Urlaub zurück. Kurz vor Mitternacht traf er gut gelaunt und mit nur wenigen Augenringen – da er seit 7 Uhr 30 donnerstagsfrüh wach war – bei uns ein. Bruder berichtete von einer guten Zeit. Mit den Menschen, die er dort kennenlernte, muss er sich dufte verstanden haben – da sie eine Nachrichten-Gruppe auf ihren Handys gründeten, um längerfristig in Kontakt zu bleiben.
In Worms habe ich es fertiggebracht, die Verschlusskappe von meinem großen Objektiv zu verschlampen. Ich habe später nochmals alles gründlich abgesucht, der Objektivdeckel blieb verschollen.
Sonnenschein. Meiner Meinung nach kurzes-Hosen-Wetter. Viele andere Stadtgänger sahen das anders. Die Kombination aus Jeans und Shirt dominierte modisch. Ich kam mir fast ein wenig seltsam vor mit Käppi, Shirt und in meiner Jeansshorts.
Die Bänke im Adenauerring sind nun alle frisch gestrichen und wieder für die Parkbesucher zugänglich (ich wollte ja schreiben „zusitzbar" gemacht worden, doch das Wort „zusitzbar" ist wohl eine fantasievolle Wortschöpfung meinerseits?).
Am Abend Bundesligaauftakt. Bayern München gewann 6:0 gegen Leipzig. Halbwegs war ich dabei. Etwas intensiver als an den vergangenen Fußballabenden. Doch von dem Gefühl – das möchte ich jetzt sehen, da will ich mitleben und bei einem „Toooorrrrrr" mich auch mal emotional gehen lassen, davon bin ich meilenweit weg. Ansonsten dominierten auch auf der Wohnzimmercouch, die angesprochenen Themen in meinem Köpfchen: das Sterben um meine Eltern herum, der verschlampte Objektivdeckel.
Und doch war das alles in allem ein guter Freitag.
Wann wohl Gevatter Tod Urlaub genehmigt bekommt? Wäre ich sein Boss – der Tod bekäme sicher einen verlängerten Urlaub bewilligt.
Passt gut auf euch auf und seid nett zueinander, wer immer ihr auch seid!?