Mein Racheninneres fühlt sich leicht verengt und rau an. Keinen Bissen bekomme ich seit dem Mittagessen herunter.
Das Mittagessen war echt gut, Nudeln und Gulasch. Im Sommer habe ich das, da ich danach mehr schwitze als nach einem Saunabesuch, nur halbwegs gemocht. Nun, da es Richtung Herbst geht, habe ich es als großartig empfunden.
Hu, jetzt bin ich mal wieder abgeschweift.
Das mit dem verengten Racheninnern kam so: Eine Trainingsteilnehmerin aus meiner jüngsten Gruppe schenkte mir zum Schluss der Trainingseinheit eine Nuss. Ich bedankte mich, stopfte sie in den Mund. Drei Minuten später hatte ich schon Probleme, deutlich zu sprechen. Es war nicht wild, doch ich klang mehr nach „Donald Duck" als nach mir selbst.
Dennoch sah ich kein Problem darin, mit Vater einkaufen zu fahren.
Ich dachte, das gibt sich schnell wieder.
Doch im Supermarkt im Nachbarort war der Hals nicht nur noch verengter, fühlte sich noch rauer an, sondern er war auch trocken – als wäre ich persönlich tagelang ohne Wasserreserven durch die Sahara gestampft.
Deswegen spendierte Vater mir eine Dose Energietrink. Der war so mittelprächtig lecker, bot dafür aber reichlich Inhalt an Flüssigkeit.
Zuhause trank ich mehrere Liter Wasser und über 1,25 Liter gekühlte Cola. Die kalten Getränke taten gut. Zumindest schien sich mein Rachen daraufhin wieder langsam zu weiten.
Viel besser wurde es jedoch erst, als Bruder den Vorschlag machte, mir ein Eis aus dem Tiefkühler zu holen.
Nach dem Eisschleck war es besser, viel besser – nicht 100 %, aber immerhin bei befriedigenden 85 %. Ich sollte nun doch wieder zumindest halbwegs einsatzbereit sein.
Das Training war okay, wenn auch nicht ganz so ergiebig, wie ich es mir gewünscht hätte.
Gleich zwei Feuermelder alarmierten uns lautstark, dass sie neue Batterien brauchten. Im ersten Moment sind wir wohl alle etwas schreckhaft zusammengezuckt bei den Alarmausbrüchen, und im zweiten waren wir sehr erleichtert.
Der erste Melder heulte kurz vor dem Mittagessen los, der zweite nach 23 Uhr.
Nussallergie jetzt? – Da komme ich weit über viereinhalb Jahrzehnte ohne Nussallergie aus und dann befällt sie mich? Ist wahrscheinlich möglich, nur glauben kann ich das nicht.
Ich bin felsenfest überzeugt, wenn ich in einigen Stunden die Augen aufschlage, bin ich wieder fit.
Ich ärgere mich, dass ich, „dumm Nuss", mir die dumme Nuss wie ein Gierschlund in den Mund steckte, denn ohne die Nuss wäre mir einiges erspart geblieben (und nein, das war weder ein verstecktes Wortspielchen noch ein Hinweis darauf, dass wir bei „Spar" eingekauft hatten). „Erlidlt" würde jedoch ausgesprochen beknackt klingen.