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Zeit: 16 Uhr 3
Ort: Adenauerring, Worms
Friedlich – das beschreibt die Atmosphäre hier im Adenauerring wohl am besten.
Ich fühle mich innerlich sehr aufgeräumt, und die Parkanlage ist es auch.
Von den Wassereisverpackungen ist nichts mehr zu sehen. Auch sonst ist kein Müll zu erspähen. An die fleißigen Heinzelmännchen bzw. in meiner Region wohl eher Mainzelmännchen ein dickes Dankeschön!
Ich kroch am Freitag bereits zwei Stunden vor Trainingsbeginn im Geräteraum der Turnhalle herum.
Eigentlich mit dem vorrangigen Ziel, das Material für die Ferienspiele zu sichten und ganz nebenbei für eine grobe Grundordnung im Geräteraum zu sorgen.
Der Kompressor zum Bälle aufpumpen war kaputt. Der Verbindungsschlauch vom Ball zum Kompressor fiel immer wieder ab, egal, was ich auch unternahm.
Plötzlich wurde die Maschine heiß und immer langsamer.
Es machte lautstark „klack", drei Schutzschalter in den Farben Weiß, Schwarz, Weiß sprangen aus der Rückseite heraus und nach einem letzten langen Zischen verstummte der Kompressor.
Ich räumte die vom Betrieb ziemlich aufgeheizte – trotz längerer Abkühlzeit kaum greifbare – Maschine beiseite.
Das Aufräumen machte wenig Freude.
Jemand hatte kaputtes Spielzeug wohl absichtlich in den hintersten Ecken entsorgt.
Ich fand unter anderem eine defekte Murmelbahn, Duplo-Steine, zerbrochene Mikado-Stäbchen, jede Menge lose Schrauben, Teile eines eingerissenen Puppenhauses und zwei „Barbies". Die eine ohne Arme und Beine, von der anderen war mit schwarzen Edding das Gesicht unkenntlich gemacht worden. Die „Barbies" und anderer kaputter Plunder ruhen nun in der Mülltonne.
Was mich fast mehr störte als die kaputten Sachen, der Staub und Dreck.
Es wirkte, als hätte die letzte Generalreinigung im Geräteraum – die Halle selbst ist normalerweise sauber – zuletzt 1999 stattgefunden.
Meine Trainingsteilnehmer staunten nicht schlecht, als ich verschwitzt und verstaubt vor ihnen stand. Ich beruhigte sie: Nein, ich sei nicht aus einer Grabkammer entflohen, ich hätte lediglich aufgeräumt.
Der Freitagabend gehörte einmal mehr der Übertragung der Frauen-Fußball-Europameisterschaft – im Beisein von Mama und Papa.
Das Aufräumen des Geräteraums verlangt eine Fortsetzung.
Zumal der Traum von einem aufgeräumten Geräteraum ist erfüllbar.
Johannes Bäckersand wich die Farbe aus dem Gesicht, als er beim Putzen des Geräteraums unter Tonnen von Staub und Spinnweben neben verstümmelten Barbiepuppen auch die Leiche einer längst vermissten Turnerin findet. Völlig außer sich ruft er die Polizei und die Kommissare Freundlich und Engel nehmen die Ermittlungen auf. Doch schnell verdichten sich die Indizien, dass der Tod der jungen Sportlerin etwas mit Johannes Bäckersand zu tun hätte. Die Ermittlungen an den Fensterbänken der Nachbarschaft waren eindeutig.
"Ha, der tut immer so harmlos, aber mich würde es nicht wundern, wenn der Dreck am Stecken hätte. Ständig mit Sonnenbrille und dann die Mütze so weit ins Gesicht gezogen, dass man auch ja nichts erkennt."
Auch sein Bezug zu den sozial auffälligen Damen stellte Johannes Bäckersand in ein anderes Licht. Tätowierte Frauen, die er auf der Suche nach Drogen zu den stadtbekannten Dealern führte. Auffällig schwitzende und verwirrte Frauen, die auf dem Weg ins Krankenhaus spurlos verschwinden und Frauen, die er auf Parkbänken aufgabelte, die ihren Hund in ramponierten Kinderwägen durch die Gegend schoben.
Kommissarin Engel machte sich haufenweise Notizen, nur Kommissar Freundlich war von Anfang an von der Unschuld Bäckersands überzeut. Aber wenn nicht der Trainer der Täter war, wer dann?
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