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33 Minuten Lesezeit (6506 Worte)

Tara - Die Unsterbliche Kapitel 2

 Die Invasorin



John Pain, der Chef der westlichen Abwehr, thronte in seiner Kommandozentrale in Grönland, 500 Meter unter dem Eis. Seine Gestalt mochte freundlich wirken, doch er war einer der mächtigsten Männer der Erde – neben Chekov, dem russischen Abwehrchef, und Lee, seinem chinesischen Pendant. Selbst beim Anblick eines Regenwurms auf dem Bürgersteig zeigte er Mitgefühl, hob ihn behutsam auf und setzte ihn am Rand wieder ab. In seinen Gedanken versunken, verharrte er in Erinnerungen an Nessa, die Frau, die eine fünfjährige Spezialausbildung bei ihm absolviert hatte. Die Navy-Seals-Ausbildung war ein Kinderspiel im Vergleich. Doch ihr Tod beim Absturz auf den Mars wollte ihm nicht in den Kopf. Ein dumpfes Gefühl, tief in seiner Brust, flüsterte ihm zu, dass sie noch am Leben sein könnte. Die Rettung würde Zeit in Anspruch nehmen – mindestens drei Jahre, bis ein Schwesterschiff der Terra fertiggestellt wäre, das war für die Rettung viel zu spät. Doch auf sein Bauchgefühl konnte er sich stets verlassen. Man munkelte sogar, er besäße einen siebten Sinn und könne ohne Lügendetektor die Wahrheit von der Lüge unterscheiden. Gerade als er sich in diesen Gedanken verlor, unterbrach ein dringender Alarm die Stille der Kommandozentrale. John Pain hob entschlossen den Kop, während er sich bereit machte, sich den neuesten Herausforderungen zu stellen.

Oberstleutnant Diedrich betrat eilig das Büro von Oberst John Pain, ohne jegliche Vorwarnung. Seine Miene sprach Bände über die Dringlichkeit des Augenblicks. "Wir haben ein Objekt auf dem Radarbildschirm, das sich der Erde nähert", verkündete er mit einem Hauch von Besorgnis. "Ein Meteor?", mutmaßte Oberst Pain, seine Stirn in Falten gelegt. "Neun, Sir. Es ändert Geschwindigkeit und Kurs. Es kann nur ein Raumschiff sein", erklärte Diedrich, seine Stimme von einem Hauch Ehrfurcht durchzogen. Als Oberst Pain die Ernsthaftigkeit der Situation erkannte. "Wie groß ist es?", erkundigte er sich mit einem Anflug von Nervosität. "Etwa 500 Meter im Durchmesser", antwortete Diedrich. In diesem Moment spürte Oberst Pain die Dringlichkeit des Moments und befahl sofort, eine direkte Verbindung zu Chekov und Lee herzustellen. Nach einigen Minuten erschienen sie auf dem Monitor. "Habt ihr das Raumschiff auch auf euren Radarschirmen?", fragte Oberst Pain, seine Stimme ruhig, aber mit einem Unterton der Anspannung. "Ja, wir haben es auch auf unsere Monitore", bestätigte Chekov. Lee fügte hinzu: "Wir haben gerade eine Meldung erhalten, dass ein Energiestrahl die Sahara getroffen hat. Möglicherweise eine Machtdemonstration des Raumschiffs. Zufälligerweise haben wir eine Drohne in der Nähe, die in fünf Minuten vor Ort sein wird." Die Brisanz der Situation war unübersehbar, aber Oberst Pain blieb scheinbar unbeeindruckt. "Was sucht ihr in der Sahara? Es gibt dort nichts als Sand. Ich werde erst einmal in Ruhe meinen Kaffee trinken", erklärte er, während er sich zurücklehnte. Oberstleutnant Diedrich sah ihn erwartungsvoll an, während die Uhr unerbittlich weiter tickte. Während Chekov und Lee hektisch Informationen austauschten, versuchte Oberst Pain, die Kontrolle über die Situation zu behalten. Doch sein Blick verriet, dass auch er die Ernsthaftigkeit des Moments erkannte, selbst wenn er es nicht offen zeigte.

Nach fünf Minuten meldete sich Lee erneut zu Wort, seine Stimme nun mit einem Hauch von Besorgnis: "Die ersten Messergebnisse kommen rein. Wo der Energiestrahl auftraf, ist jetzt ein Lava-Streifen von 300 Metern Länge, 150 Metern Breite und 100 Metern Tiefe." Die Worte von Lee beschrieben die verheerende Wirkung des Energiestrahls, und Oberst Pain konnte die Dringlichkeit der Situation nicht länger ignorieren. "Wenn so ein Energiestrahl eine unserer Metropolen trifft, wird es unschön", kommentierte er, seine Stimme ernst. "Wir werden die Erde in Alarmbereitschaft versetzen, aber wir halten erst mal den Ball flach. Mal schauen, was sie wollen. Sie sind sicherlich nicht hier, um auf einem Wochenmarkt Gemüse zu kaufen." Die Welt befand sich in einem Zustand der Unsicherheit, und die Frage nach den Absichten des Raumschiffs blieb vorerst unbeantwortet. Oberst Pain wusste, dass er jetzt die nächsten Schritte planen musste. Es lag an ihnen, die Menschheit zu schützen und Antworten auf die drohende Bedrohung zu finden.


Die Weltbevölkerung wurde von einer aufregenden Nachricht erreicht, die in Form einer Video-Botschaft aus einem Raumschiff übermittelt wurde. Die Botschaft verbreitete sich wie ein Lauffeuer, wurde weltweit empfangen und auf allen Fernsehsendern ausgestrahlt. Menschen rund um den Globus versammelten sich vor ihren Bildschirmen, um die Ankündigung zu verfolgen.


Nessa starrte konzentriert auf die Kontrollen, während die Hangartore sich majestätisch zur Seite bewegten. Das kleine Raumschiff beschleunigte, und hinter uns schlossen sich die Tore. Tara sagte zu Nessa: "Aktiviere den Anti-Ortungsschirm." Als wir den Weltraum erreichten, leuchtete der Ortungsschirm auf. Auf dem Display verfolgten wir gespannt, wie das feindliche Raumschiff die Erdumlaufbahn verließ und Kurs auf den Mond nahm. Unsere Hoffnung ruhte auf dem Anti-Ortungsschirm, der uns im Verborgenen halten sollte, während wir uns von der Rückseite der Erde näherten. "Wir sollten eine Kreisbahn um die Erde einschlagen, zwischen den vielen Satelliten. Dort werden sie uns sicher nicht orten können", schlug Tara vor. Nessa nickte zustimmend. "Mit wem sollen wir Kontakt aufnehmen?", wollte Tara wissen. "Ich denke mit Oberst John Pain. Er ist der Chef der westlichen Abwehr. Ich habe unter ihm eine Spezialausbildung genossen und ich vertraue ihm voll." "Weißt du, wo wir ihn finden werden?" Nessa zögerte kurz, bevor sie antwortete: "Sicherlich in seinem Stützpunkt, der streng geheim ist. Ich weiß nur nicht, wie wir ihn finden sollen." Plötzlich mischte sich Elli ein, selbstsicher und besserwissend: "Ich werde den Stützpunkt schon finden." Elli verschaffte sich Zugriff auf das Internet auf 250 Großservern der Erde und begann ihre Suche nach Hinweisen. Die Webseiten huschten über ihren Schirm, und ihr überlegenes Grinsen verriet, dass Elli dem Rätsel bereits auf der Spur war.

Nach intensiver Recherche verkündete Elli nach 20 Minuten: "Ich glaube, ich habe den Stützpunkt gefunden, was für mich ein Kinderspiel war. Er befindet sich in Grönland, ziemlich weit im Norden." Mit souveräner Stimme teilte Elli die Längen- und Breitengrade mit. "Der Stützpunkt wurde 1962 eröffnet und diente als Militärstützpunkt. Seit 1985 wird er als Tankstützpunkt für Transportmaschinen genutzt." Tara, beeindruckt von der Raffinesse, kommentierte: "Das ist schlau gemacht. So kann man Mannschaften und Material transportieren, ohne dass es auffällt." Nessa meinte mit einem Anflug von Sarkasmus: "Bo eh, können die keinen Stützpunkt in der Karibik bauen? Dann könnten Tara und ich am Strand ein paar Cocktails schlürfen. Aber nein, jetzt muss ich mir den Arsch abfrieren. Ich hasse Kälte." Elli konterte trocken: "Nessa, stell dich nicht so an. Wir sind hier nicht bei 'Wünsch dir was'." Ein böser Blick von Nessa, gefolgt von Taras Lachen, füllte den Raum. In der Nähe fanden sie schnell einen größeren Eisberg mit einem Vorsprung, um ihr Raumschiff vor neugierigen Augen zu verbergen, etwa 23 km vom Stützpunkt entfernt. Als draußen Minus 18 Grad herrschten, weigerte sich Nessa, hinauszugehen. "Glaubt ihr etwa, dass ich bei dieser Kälte rausgehe und mir den Arsch abfriere? Ich habe nicht einmal meine dicken Socken mit." "Unser Püppchen soll sich nicht so anstellen", bemerkte Elli und brach in Gelächter aus. Nessa warf Elli einen Notizblock gegen den Kopf. "Jetzt werde ich hier schon misshandelt", scherzte Elli. Nessa drohte noch scherzhaft: "Wenn du mich noch einmal Püppchen nennst, mache ich dir ein Knoten in deine beiden Antennen." Tara beschloss nüchtern: "Wir werden warten, bis es dunkel ist. In 2 Stunden ist es so weit."


Sie zogen ihre Kampfanzüge an, feinste Mikrotechnik, die sie befähigte zu fliegen, Schutzschilde zu errichten und sich sogar unsichtbar zu machen. Diese Anzüge waren ihr Ass im Ärmel für diese gefährliche Mission. "Elli, du bleibst hier und bewachst unser Raumschiff", befahl Tara ihrer Begleiterin mit einem Blick, der Eis zum Schmelzen brachte. "Wenn du 24 Stunden nichts von uns hörst, kannst du uns diskret unterstützen." Elli schnaubte arrogant. "Ich werde diesen Haufen schon aufmischen", brüstete sie sich tapfer. Tara warf ihr einen bösen Blick zu, sagte jedoch nichts weiter. Nessa und Tara machten sich auf den Weg und erreichten den Rand des feindlichen Stützpunktes in Rekordzeit. Ihr Ziel: die Kommandozentrale ausfindig machen und sie infiltrieren. Eine kleine Lagerhalle mit einigen Menschen darin wurde ihr erster Anlaufpunkt. Dank ihrer Unsichtbarkeit konnten sie unbemerkt eindringen. Sie fanden schließlich einen Aufzug und fuhren hinab, um der Kommandozentrale näherzukommen. 500 Meter unter der eisigen Oberfläche stiegen sie aus dem Fahrstuhl und begaben sich auf die Suche nach Oberst Pains Büro. Als sie es endlich fanden, war es verschlossen. Doch am nächsten Morgen bot sich eine unerwartete Chance: Oberst Pains Sekretärin betrat das Büro, um ihm Kaffee zu bringen. Nessa und Tara nutzten die Gelegenheit, um sich lautlos in den Raum zu schleichen. Als Oberst Pain das Büro betrat, fragte er seine Sekretärin: "Gibt es Neuigkeiten?" "Nein, außer dass der Fahrstuhl eine Fehlfunktion hatte und ohne Passagiere nach unten fuhr. Ich habe bereits ein Techniker-Team geschickt, um das zu überprüfen", antwortete sie. Als sie das Büro verließ, zog Oberst Pain einen Revolver aus der Schublade und richtete ihn auf Nessa, obwohl sie unsichtbar war. "Wie du siehst, weiß ich genau, wo du stehst", verkündete er mit einem selbstgefälligen Grinsen. "Ich werde bis zehn zählen. Wenn du bis dahin nicht sichtbar bist, drücke ich ab." Er begann zu zählen: "1... 2... 3... 4... 5... 6... 7... 8..." Die Spannung lag in der Luft, als sich die Situation zuspitzte.

Nessa wurde sichtbar, und Oberst Pain staunte nicht schlecht, als er sie vor sich sah. Er kannte ihre Akte genau und wusste von dem gescheiterten Mars-Mission, bei der das Raumschiff auf dem roten Planeten zerschellt war. Sein Blick fiel sofort auf den seltsamen Anzug, den Nessa trug. Dann wurde auch Tara sichtbar, und Oberst Pain schaute sie mit großen Augen an, während er sich seine Überraschung nicht anmerken ließ. "Was kann ich für die Damen tun?", fragte er höflich, obwohl er ahnte, dass Nessa und Tara nicht auf herkömmliche Weise hierhergekommen waren. Dennoch blieb er äußerlich gelassen und steckte seinen Revolver zurück in die Schublade. "Möchten die Damen einen Becher Kaffee?", bot er höflich an, seine Manieren waren makellos. Sie nickten zustimmend, und er wandte sich an seine Sekretärin über die Sprechanlage: "Ich möchte die nächsten drei Stunden nicht gestört werden, außer die Welt bricht auseinander." Tara stellte sich vor und fragte mit einem gewissen Charme: "Haben Sie etwas dagegen, dass unser kleines Raumschiff mit unserer Begleiterin hierherkommt? Es ist in der Nähe." Oberst Pain gab über die Sprechanlage klare Anweisungen an Oberstleutnant Dietrich, während Tara Kontakt mit Elli aufnahm. Sie teilte ihr mit, dass sie die Landeerlaubnis für den Stützpunkt hatte und sie zu ihnen kommen konnte.


Oberst Pain schaltete einen großen Monitor an der Wand ein, der das Landefeld zeigte. Auf dem Bildschirm war zu sehen, wie Oberstleutnant Dietrich mit seinen Männern bereits das Landefeld erreicht hatte, und jedes Wort war deutlich zu hören. Das Raumschiff setzte sanft zur Landung an, und eine Rampe fuhr heraus. Elli schritt halb herab und blieb stehen, ihre Augen funkelten voller Überheblichkeit. Sie schaute sich um und wandte sich dann mit einem höhnischen Lächeln an Oberstleutnant Dietrich. "Bist du der Heini, der hier was zu sagen hat?" Ihre Worte waren wie eisige Pfeile, die in die Stille des Landefelds drangen. Er nickte stumm mit dem Kopf und erkannste das er einen Roboter vor sich hatte. Elli fuhr fort, ihre Stimme mit einer Spur von Verachtung durchzogen: "Ich sehe weit und breit keinen roten Teppich. Oder soll ich etwa meine kleinen, süßen Füßchen hier auf dem Betonboden schmutzig machen?" Ihre Worte trafen wie ein peitschender Windstoß auf Oberstleutnant Dietrich, der sie fassungslos anstarrte. Plötzlich, wie aus dem Nichts, brach er aus seiner Starre aus und schrie nach hinten zu seinen Männern: "Einen roten Teppich, sofort!" Drei seiner Soldaten stürmten los, um den Befehl umzusetzen, während Oberstleutnant Dietrich wieder, wie versteinert da stand, von Ellis arrogante Art überwältigt.


Nach 20 Minuten betrat Elli das Büro, und Oberst Pain richtete seinen Blick auf sie. Elli erwiderte seinen Blick ungerührt und sagte mit einem Hauch von Überheblichkeit: "Und du bist der Big Boss. Was für ein Sauhaufen hier. Das nächste Mal wird der Teppich abgesaugt, bevor er vor mir ausgelegt wird." Sie ging zum Schreibtisch von Oberst Pain, setzte sich hin und legte lässig ihre Füße auf den Tisch. Dann fuhr sie fort: "Mach du erst mal drei Wochen Urlaub, denn ich bringe hier den Haufen erst mal auf Vordermann." Oberst Pain war im ersten Moment sprachlos ob dieser Dreistigkeit. Dann brachte er mühsam hervor: "Vor zwei Tagen haben wir von dem Raumschiff eine Videonachricht erhalten. Schaut sie euch mal an." Der Monitor wurde eingeschaltet, und das Video begann abzuspielen. Es zeigte einen Humanoiden mit einem kopfförmigen wie eine Echse. Tara erkannte sofort: "Das ist ein Mink. Vor 5000 Jahren waren sie ein Nomadenvolk, das Planeten und Raumschiffe überfiel. Sie haben nur einige Stützpunkt-Planeten." Der Mink begann zu sprechen: "Hier spricht Kommandant Zog. Ihr habt genau 50 Tage Zeit, eure Goldreserven an mich auszuliefern, sonst vernichte ich euren Planeten." Dann schaltete Oberst Pain das Video ab. "Der war ja nicht gerade gesprächig", kommentierte Nessa trocken. Elli jedoch hatte etwas anderes bemerkt. "Tara, hast du die Inneneinrichtung im Hintergrund des Videos gesehen? Es ist eindeutig ein Schiff von unserem Volk", stellte sie fest. Oberst Pain fragte besorgt: "Hat das Schiff die Machtmittel, um unsere Erde zu zerstören?" Darauf antwortete Elli mit einem Hauch von Respekt: "Vor 5000 Jahren hätte schon ein Schiff der 500-Meter-Klasse das Sonnensystem in Schutt und Asche legen können." Oberst Pain fragte weiter: "Was wollen sie mit dem ganzen Gold?" Tara erklärte sachlich: "Gold wird benötigt, um Überlicht-Triebwerke und Waffen herzustellen. Es ist sehr rar im Universum und daher äußerst wertvoll." Oberst Pain entschied: "In fünf Stunden treffen die beiden anderen Abwehr-Chefs ein. Wir wollen beraten, was wir machen können. Ich hätte euch gerne dabei." Elli zögerte keine Sekunde: "Natürlich sind wir dabei. Bevor ihr irgendwelche Pläne mit euren Atomraketen schmiedet, die nützen nichts gegen das Raumschiff." Ihre Worte hallten herausfordernd und voller Selbstbewusstsein durch den Raum.


Nach fünf Stunden betraten wir den Konferenzraum. Pavel Chekov, Chef der russischen Abwehr, und Lee, Chef der chinesischen Abwehr, waren bereits anwesend. Beide starrten Nessa an, und Chekov fragte mit einem Hauch von Verwunderung: "Ist das nicht die Kommandantin der Mars-Expedition, die mit ihrer Mannschaft ums Leben kam?" Oberst Pain antwortete knapp: "Ja, das ist sie." Lee schaute zu Elli und spöttelte: "Was sind das hier für lächerliche Roboter? Ist sie dafür da, falls wir ein Glas umkippen, dass sie den Boden aufwischt?" Ein schelmisches Grinsen zog über sein Gesicht. Elli guckte böse und mit einer geschmeidigen Bewegung hob sie ihren Arm, und ein unscheinbarer Finger zeigte zielsicher auf Lees Fuß. Ein kleiner Energiestrahl löste sich aus Ellis Finger und traf genau den großen Zeh von Lee. Ein markerschütternder Schrei entfuhr ihm, sein Gesicht verzerrte sich vor Schmerz, als er seinen Schuh auszog und einen großen Brandfleck auf seinem großen Zeh entdeckte. Elli ließ sich nicht beirren und erklärte kühl: "Von wegen, den Boden aufwischen. Nächstes Mal breche ich dir den Arm." Lee schwieg daraufhin und setzte sich mit versteinerter Miene auf seinen Stuhl, wagte keinen weiteren Kommentar. Eine hitzige Diskussion entbrannte zwischen den drei Abwehrchefs. Tara erkannte schnell, dass jeder von ihnen nur seinen eigenen Vorteil suchte, um das Beste für sein Land herauszuholen. Jetzt hatte sie genug und schlug mit der Faust auf den Tisch, ihre Stimme durchdrang den Raum: "Schluss jetzt, meine Herren. Den Minks interessiert es nicht, ob es auf der Erde Amerikaner, Engländer, Russen oder Chinesen gibt. Für sie seid ihr die Bewohner des dritten Planeten der Sonne Sol. Sie wollen das Gold der gesamten Erde. Eure Machtspielchen interessieren die Außerirdischen nicht." Elli fügte spöttisch hinzu: "Tara, sei nachsichtig mit ihnen. Es ist noch nicht lange her, dass sie auf Bäumen gelebt haben." Ein schallendes Lachen folgte ihren Worten. Pavel Chekov murmelte etwas Unverständliches, während Lee nichts sagte, aus Furcht vor Ellis unvorhersehbarem Finger. Plötzlich, wie aus dem Nichts, stand ein Mann neben Nessa. Er ergriff ihre Hand, und beide waren plötzlich verschwunden.

Oberst Pain gab sofort Großalarm, und die beiden anderen Abwehr-Chefs nahmen Verbindung mit ihren Zentralen auf, um ebenfalls Alarm zu geben. Es begann die größte Suche, die je auf der Erde stattgefunden hatte. Tara äußerte ihre Vermutung: "Gibt es auf der Erde Mutanten? Es war eindeutig ein Teleporter. Nessa kann jetzt überall sein." Alle drei verneinten. Es war ihnen nicht bekannt, dass es auf der Erde Mutanten gab. Elli konnte sich einen sarkastischen Kommentar nicht verkneifen: "War mir klar, dass die drei nichts wissen. Sie haben auch nur einen Kopf auf dem Hals, damit es nicht in den Hals hereinregnet." Taras Reaktion war sofort und unerbittlich: "Elli, ab mit dir in deinem Quartier. Ich will kein Wort mehr von dir hören." Elli wusste, dass sie den Bogen überspannt hatte, und verließ den Raum ohne ein weiteres Wort. Oberst Pain richtete seine Aufmerksamkeit auf Tara und fragte besorgt: "Haben Sie die technische Möglichkeit, einen Teleporter aufzuspüren?" Tara seufzte: "Nein, das haben wir nicht. Einen Teleporter kann man nur jagen. Wir wissen nicht, über welche Kräfte er verfügt. Durch Nessa hat er eine doppelte Belastung. Es kann sein, dass er nur wenige Kilometer entfernt ist, aber es kann auch sein, dass er auf der anderen Seite der Erde ist. Jeder Sprung kostet ihn Kraft. Irgendwann muss er eine große Pause machen, um sich zu erholen. Wir müssen seine Spur finden. Mehr können wir nicht tun." Oberst Pain grübelte weiter: "Was kann man gegen einen Teleporter tun?" Tara antwortete bedauernd: "Nicht viel. Gegen Para-Begabte helfen nur Schutzschirme, die sie nicht durchdringen können." Oberst Pain seufzte resigniert: "Na toll, wir haben nur Sonnenschirme und Regenschirme." Tara konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. In der Regel würde ein Entführer Forderungen stellen, doch bisher blieb es still. Das große Warten begann, während die Welt sich in Alarmbereitschaft befand.


Nessa spürte plötzlich, wie ihre Hand von hinten gepackt wurde, und ehe sie sich umdrehen konnte, fand sie sich in einem anderen Raum wieder. Neben ihr stand ein kleiner Japaner, der immer noch ihre Hand hielt. Er stellte sich vor: "Mein Name ist Anko Tanaka. Es tut mir leid, dass ich dich entführen musste." Verwirrt fragte Nessa: "Warum hast du mich entführt und wo bin ich hier?" Anko antwortete ruhig: "Du befindest dich hier in einer kleinen wissenschaftlichen Station, 30 Kilometer von der Oberst-Pain-Station entfernt. Meine Freunde und ich haben etwas mit dir zu besprechen." Aus dem Nebenraum traten fünf Personen hervor. Eine Frau kam auf Nessa zu und reichte ihr die Hand: "Ich bin Yoko Matsuri." Eine Telepathin aus Japan, sportlich und entschlossen. Die nächste Frau, Abbi Baker, stellte sich vor und erklärte stolz, eine Teleporterin zu sein. Dann trat Betty Harper auf Nessa zu, eine mutige Telekinetin aus Amerika. Unter den Männern war Ralf Bieder, ein flirtender Telepath aus Deutschland, gefolgt von Saki Wong, einer schüchternen Telekinetin aus Japan. Plötzlich erklang eine Männerstimme aus dem Nebenzimmer: "Ist Nessa schon da?" Anko antwortete, und bald darauf betraten sie den Raum. Dort lag ein übergewichtiger Mann auf der Couch, eine Tüte Chips in der Hand. Nessa dachte bei sich, was für ein fauler Sack er doch sei. Der Mann stellte sich als Ender Gimdel vor und erklärte, ein Suggestor zu sein. Nessa fragte direkt: "Was wollt ihr von mir?" Yoko erklärte, dass sie und Ralf durch Zufall ihre Gedanken empfangen hätten und dass sie eine Anführerin suchten, die sich für das Wohl der Menschheit einsetzen würde. Betty fügte hinzu, dass sie Nessa dafür ausgewählt hätten. Ralf machte einen anzüglichen Kommentar, und Ender äußerte seine Zustimmung, solange eine Couch in der Nähe sei. Nessa war überrascht von dem Angebot, doch alle waren sich einig, dass sie die Richtige für diese Rolle sei. Sie spürte die ängstliche Aura von Saki und versuchte, sie zu beruhigen. Nach einer Weile bat Nessa Anko, sie zum Stützpunkt zurückzubringen, da ihre Freunde sich sicherlich Sorgen machten. Sie wurde sich langsam bewusst, dass sie die mächtigste Person auf der Erde war. Mit zwei Teleportern, zwei Telekineten, zwei Telepathen und einem Suggestor. Mit Anko an ihrer Seite verließ sie den Raum durch Teleportation.


Plötzlich materialisierten sich Nessa und der kleine Japaner aus dem Nichts. Tara reagierte instinktiv und schoss, bevor der Japaner eine Chance hatte. Er brach zusammen, und Nessa sah Tara mit großen Augen an: "Musste das sein?" Tara antwortete bestimmt: "Ja, das musste sein. Ich konnte nicht riskieren, dass er wieder mit dir verschwindet. Aber keine Sorge, er ist nur betäubt. In 15 Minuten ist er wieder wach." Nessa erklärte uns, was passiert war, und wir hörten gespannt zu. Nach 15 Minuten öffnete Anko langsam die Augen. Tara reichte ihm die Hand und half ihm aufzustehen, während er noch etwas benommen wirkte. Tara entschuldigte sich bei ihm: "Es tut mir leid, aber ich hatte keine andere Wahl, Anko." Sie lächelte ihn an, und Anko erwiderte das Lächeln: "Kein Problem. Ich hätte nicht anders reagiert. Ich habe noch nie eine Frau so schnell mit einer Waffe gesehen. Hat Nessa euch erzählt, was passiert ist?" Tara antwortete: "Ja, grob." Anko wandte sich dann an die Gruppe: "Darf ich die anderen holen?" Wir schauten zu Oberst Pain, der zustimmte: "Nun, ich werde auch noch gefragt, aber du kannst die anderen holen."

Der Gedanke, sieben Mutanten in seiner Station zu haben, bereitete Oberst Pain Unbehagen. Anko verschwand, und nach drei Minuten waren alle sieben Mutanten anwesend. Sie stellten sich gegenseitig vor. Ralf bemerkte mit einem schelmischen Grinsen: "Noch eine schöne Lady, da fällt mir aber die Wahl schwer." Tara fragte Nessa skeptisch: "Was hast du denn da für einen Heini angeschleppt?" Nessa antwortete lässig: "Den müssen wir noch erziehen", und lachte. Ender suchte nach einer Couch, fand jedoch nur einen Stuhl und begann zu schwitzen. Nessa beobachtete, wie Elli auf die schüchterne Saki zuging und mit ihr ins Gespräch kam. Hin und wieder hörte man die beiden lachen. Tara äußerte ihre Vermutung: "Ich frage mich, was Elli der kleinen Saki erzählt. Das kann ja nichts Gutes sein. Die beiden werden bestimmt einen Streich aushecken." Ein Lachen erfüllte den Raum. Nessa informierte die Mutanten: "Oberst Pain hat veranlasst, dass jeder von euch eine Quartier bekommt. Morgen früh beginnt das Training." Ender reagierte mit Skepsis: "Training? Sport ist Mord. Gibt es hier einen Sanitäter? Ich lasse mich schon mal krank schreiben." Elli erhob sich und gab eine klare Ansage: "Ender, du wirst genauso trainieren wie die anderen. Ansonsten mache ich mit dir ein Spezialtraining. Dann hast du in einer Woche 20 Kilo abgenommen." Ender hielt sich mit einer Erwiderung zurück. Er wusste noch nicht genau, was er von Elli halten sollte. Die Mutanten zogen sich in ihre Quartiere zurück, während Tara und Nessa über das bevorstehende Trainingsprogramm diskutierten.


Am nächsten Morgen, nach dem Frühstück, verkündete Nessa energisch: "So, meine Freunde, jetzt wollen wir erstmal 5 Kilometer laufen." Ender reagierte mit Entsetzen: "Wie, 5 Kilometer laufen? Das würde mein Ende bedeuten. Kann ich das nicht in 5 Etappen auf einen Monat verteilen?" Nessa blieb unnachgiebig: "Tara, Elli und ich haben 30 Tage Zeit, um euch fit zu machen. Dann haben wir unseren Einsatz auf dem Mond. Elli, pass auf, dass Ender auch wirklich seine 5 Kilometer läuft?" Elli grinste: "Mache ich doch gerne. Ich werde ihm schon Beine machen." Ein Energiestrahl von Elli traf direkt den Boden vor Enders Füßen, der Boden begann zu kochen. "Der nächste Strahl wird dich treffen, wenn du nicht losrennst, Ender", rief Elli.
Daraufhin setzte Ender zum Lauf an, und überraschenderweise sprintete er los, schneller als erwartet. Nach 5 Kilometern brach er jedoch erschöpft zusammen und flehte: "Ich brauche ein Sauerstoffzelt, es geht mit mir zu Ende." Elli konterte unerbittlich: "Sauerstoffzelt? Jetzt werden 50 Liegestützen gemacht, sonst werden wir beide heute Abend nach Feierabend noch ein paar extra Runden machen." Nessa wandte sich besorgt an Tara: "Geht Elli nicht ein bisschen zu hart mit Ender um?" Tara antwortete ruhig: "Elli weiß schon, was sie tut." Nessa und Tara übernahmen dann die Kampfausbildung und die Entwicklung ihrer Para-Kräfte. Nach 30 Tagen war die Truppe nicht nur körperlich fit, sondern hatte auch gelernt, als Team effektiv zusammenzuarbeiten.


Nachdem der Einsatz ausgearbeitet war, las Nessa allen Versammelten die Teilnehmerliste vor: "Daran teilnehmen werden Tara, Anko unser Teleporter, Ralf unser Telepath, unsere Telekinetin Saki, Ender unser Suggestor und ich. Elli, Yuko, Abbi und Betty bleiben als Eingreifreserve hier im Stützpunkt zurück." Elli ließ ihren Unmut deutlich verlauten: "Boah, immer wenn es spannend wird, darf ich nicht mit. Das ist gemein!" Ihr Gesicht verzog sich zu einem deutlichen Ausdruck der Enttäuschung. Tara wies sie zurecht: "Elli, du weißt doch, dass du mein Ass im Ärmel bist, wenn etwas schiefgeht. Und noch eins, Oberst Pain ist hier der Chef. Du hörst auf ihn." Elli reagierte entsetzt: "Auch das noch!" und verzog sich schmollend in die Ecke. Ender murmelte für sich: "Hoffentlich haben sie eine Couch im Raumschiff." Die kleine Saki kam zu Nessa und Tara und gestand: "Ich habe Angst, da mitzumachen." Ihr ängstlicher Gesichtsausdruck war offensichtlich. Wir lächelten ihr beruhigend zu und versicherten ihr: "Wir passen schon auf dich auf." Elli rief aus der Ecke heraus: "Keine Angst, Saki. Wenn etwas schiefgeht, komme ich hoch und räume den Laden auf, dass die Fetzen fliegen." Und damit hatte Elli nicht einmal übertrieben. Wenn Elli alle ihre offensiven Waffen einsetzte, konnte sie das Raumschiff danach zu Schrott bringen. Nessa beendete die Diskussion mit einer klaren Anweisung: "Morgen um 8 Uhr ist Start."


Am nächsten Tag um 7 Uhr begannen wir damit, unsere Ausrüstung im Raumschiff zu verstauen. Um 8 Uhr war es dann soweit und wir starteten unsere Mission. Nessa übernahm die Steuerung, während Tara für die Ortung und Bewaffnung verantwortlich war. Nach einer halben Stunde erreichten wir schließlich die Umlaufbahn des Mondes und schalteten unseren Anti-Ortungsschirm ein. Tara meldete sich zu Wort und sagte: "Ich habe das Raumschiff geortet. Es ist noch 1500 Kilometer entfernt. Nessa, flieg in einen Tiefflug und nähere dich dem Schiff bis auf 30 Kilometer. Wir müssen einen Landeplatz finden." Nessa folgte Taras Anweisungen und flog das Raumschiff auf nur 30 Meter über den Boden. Mit einer beeindruckenden Geschwindigkeit von 800 km/h navigierte Nessa geschickt um die kleinen Hügel herum, während wir uns schnell unserem Ziel näherten. Etwa 30 Kilometer vor dem Raumschiff fanden wir schließlich eine kleine Senke, in der Nessa das Raumschiff landen konnte. Die Triebwerke kamen zum Stillstand und wir waren endlich am Ziel. Die kleine Saki konnte nicht umhin, Nessa zu loben: "Toll, wie du fliegen kannst!" Tara schlug vor, dass wir zunächst acht Stunden warten sollten, während Ralf sich auf die Gedanken der Minks konzentrierte. Wir ließen ihn in Ruhe arbeiten, und nach drei Stunden meldete sich Ralf schließlich zu Wort und berichtete: "Es war anfangs schwierig für mich, ihre Gedanken zu lesen. Aber ich habe herausgefunden, dass sich 39 Minks auf dem Schiff befinden. Sie haben das Raumschiff auf einem Wüstenplaneten gefunden, der 42 Lichtjahre von hier entfernt ist. Es gab keine Besatzung auf dem Schiff, und sie haben es übernommen. Sie haben einen Teil der Bedienung des Schiffes gelernt, wie beispielsweise die Steuerung und die Bewaffnung. Die Minks haben Gerüchte gehört, dass es auf unserem Planeten Gold zu holen gibt. Ihr eigenes Schiff befindet sich derzeit auf Warteposition am Rande unseres Sonnensystems. Sie vermuten, dass das Raumschiff zu Flotte deiner Heimatwelt gehört, Tara."

Tara ahnte Schreckliches, was in den letzten 5000 Jahren auf ihrer Heimatwelt geschehen war. Sicher war, dass die Menschheit noch lange nicht so weit war, um gegenüber einer außerirdischen Zivilisation bestehen zu können. Aber Tara hielt ihre Gedanken für sich und machte sich Sorgen um die Menschheit. Plötzlich sagte Tara: "So ein Mist, ich habe ihr Raumschiff in der Ortung. Bei ihrer Geschwindigkeit werden sie in 2 Stunden hier sein. Wir müssen uns schnell etwas einfallen lassen, bevor sie hier Verstärkung bekommen." Nessa überlegte kurz und sagte dann: "Ich glaube, ich habe eine Idee."

Nessa erzählte uns ihren Plan. Sie sagte: "Ralf, kannst du die Gedanken des Kommandanten empfangen?" Ralf antwortete: "Ich werde es versuchen." Er konzentrierte sich eine Weile und sagte dann: "Ich habe ihn gefunden." Nessa fuhr fort: "Gib die Gehirnwellenmuster an Emder weiter. Emder, in genau einer halben Stunde suggerierst du dem Mink, dass ein Meteor auf den Mond zurast und in zwei Stunden einschlagen wird. Anko, du nimmst Saki und Tara mit ins Raumschiff und bringst sie in den Maschinenraum. Ihr müsst den Antrieb lahmlegen, damit sie nicht mehr starten können." Anko nahm Saki und Tara an der Hand und teleportierte mit ihnen in den Maschinenraum. Danach verschwand Anko sofort wieder.


Wir wollten den Antrieb sabotieren. Plötzlich wurden wir von hinten beschossen. Tara wurde am Arm getroffen und schrie auf. Saki reagierte schnell und schleuderte den Kampfroboter mit ihrer telekinetischen Kraft gegen die Wand. Der Roboter zerfiel in seine Einzelteile, Funken sprühten und klirrend fiel er zu Boden. Tara sagte zu Saki: "Das war super. Aber wir müssen uns beeilen, bevor sie Alarm schlagen. Alle Eindringlinge werden von den Robotern angegriffen." Es roch nach verbranntem Fleisch. Saki fragte besorgt: "Geht es dir gut? Dein Arm blutet." "Es ist nicht so schlimm", antwortete Tara, "aber ich brauche einen Verband." Saki wickelte ein Stück Stoff um Taras Arm, und danach suchten sie die richtigen Kabelverbindungen. Nach ein paar Minuten fanden wir die richtige Stelle. Saki riss mit ihrer Kraft die Kabel aus der Wand und der Antrieb war still gelegt.


Die Minks waren in ihrem Raumschiff unterwegs, als die Ortung meldete: "Ortung an Kommandant, wir haben auf dem Schirm einen Meteor, der aus dem Nichts auftauchte. Er wird in zwei Stunden auf den Mond einschlagen." Der Kommandant überzeugte sich selbst davon, dass es sich tatsächlich um einen Meteor handelte. Er nahm Kontakt mit seinen Leuten auf dem Mond auf und fragte: "Habt ihr den Meteor auch auf eurem Schirm?" Die Antwort kam prompt: "Ja, haben wir. Es gab einen Zwischenfall: Ein Roboter lag zerstört im Maschinenraum. Keine Ahnung, was die Ursache war." Der Kommandant winkte ab: "Das ist jetzt nicht so wichtig. Wir landen in einer halben Stunde neben euch. Dann nehmen wir euch auf und werden das Raumschiff zerstören. Wir kommen mit Verstärkung zurück. Das Gold lassen wir uns nicht durch die Lappen gehen." Das Raumschiff landete neben der riesigen Kugel und wirkte daneben klein, obwohl es eine Länge von 250 Metern und einen Durchmesser von 80 Metern hatte. Es hatte eine Walzenform. Nach einer Stunde waren die Minks an Bord ihres Raumschiffs und starteten es. Sie nahmen Fahrt auf und wollten das Raumschiff in einer Entfernung von 100.000 km vernichten. Der Kommandant wollte gerade den Feuerknopf drücken, als plötzlich ein Schutzschirm um das Raumschiff gelegt wurde. Der Energiestrahl verpuffte wirkungslos am Schirm. Der Kommandant fluchte: "So eine Scheiße."


Nessa wurde langsam nervös. Sie wusste nicht, was auf dem Raumschiff geschah. Plötzlich sahen wir auf der Ortung, wie das Mink-Schiff neben dem Raumschiff landete. Ralf, unser Telepath, sagte: "Die Minks verlassen das Raumschiff." Emder begann langsam zu schwitzen und zeigte Anzeichen von Erschöpfung. Er hatte 2 Stunden damit verbracht, den Minks vorzutäuschen, dass ein Meteor auf den Mond stürzen würde. Ralf sagte plötzlich: "Die Minks planen, das Raumschiff zu zerstören." Das Mink-Raumschiff hob langsam ab und beschleunigte. Nessas Sorgenfalten auf der Stirn wurden immer größer. Sie hatte Angst um Tara und Saki.


Plötzlich meldete sich Tara über Funk und sagte: "Ich brauche sofort Anko hier. Hier ist die Hölle los. Hunderte von Kampfrobotern machen Jagd auf uns. Mich hat es schon erwischt." Nessa sagte: "Anko, teleportiere zum Schiff." Anko sprang und sah das Chaos, das sich im Korridor ausgebreitet hatte. Saki griff immer wieder erbarmungslos die Roboter mit ihrer telekinetischen Kraft an. Der Korridor sah aus wie ein Trümmerfeld, voll mit Roboterteilen. Auch sie war am Ende ihrer Kräfte und konnte nicht mehr lange durchhalten. Tara nahm Ankos Hand und sagte: "Komm teleportiere mit mir in die Robotzentrale." Tara schaute sich kurz um und schlug mit der Hand auf den roten Knopf. Alle Roboter wurden deaktiviert. Tara sagte zu Anko: "Hole die anderen in die Kommandozentrale. Ich komme auch dahin." Über Funk fragte sie Saki: "Schaffst du es noch, die Verbindung im Maschinenraum wiederherzustellen?" Saki antwortete mit Ja, doch als sie es geschafft hatte, brach sie total erschöpft zusammen.


Als Tara die Kommandozentrale betrat, waren die anderen bereits anwesend. "Nessa, geh an den Feuerleitstand und ich werde die Kraftwerke hochfahren", sagte sie. Als die Kraftwerke anliefen, drückte Tara den Knopf für den Schutzschirm und dieser legte sich um das Raumschiff. "Ich habe das Mink-Schiff im Visier", sagte Nessa. Tara erwiderte: "Wenn du die Minks abschießt, wird die Menschheit erst einmal Ruhe vor den Außerirdischen haben. Wenn nicht, werden die Minks sicherlich mit Verstärkung zurückkommen. Es ist deine Entscheidung." Würde Nessa den Feuerknopf drücken?

Nessa zog ihre Hand vom Feuerknopf zurück und sagte: "Ich werde sie nicht abschießen. Sie haben uns ja nichts weiter getan und es wird der Menschheit nicht schaden, dass sie eine Bedrohung aus dem Weltall haben. Vielleicht hören die Nationen mit ihren Auseinandersetzungen auf und fangen an, in anderen Bahnen zu denken." Tara nahm Platz auf dem Kommandanten-Sessel und sagte zu Nessa: "Jetzt geh an das Steuerpult und du darfst das Raumschiff fliegen." Nessa schaute Tara mit großen Augen an und fragte: "Wirklich?" Und schon saß sie im Sessel am Steuerpult. Tara genoss es, nach 5000 Jahren wieder Kommandantin eines Kampf-Raumschiffs zu sein.

Tara nahm über Funk Kontakt mit Oberst Pain auf: "Oberst, ich brauche einen Quadratkilometer Platz auf dem Landefeld. Wir werden zurückkommen." Anschließend wandte sie sich an Elli und sagte: "Ich brauche ein Pflaster, ich habe mich verletzt." Elli erschien vor der Kamera und fragte: "Wer hat dir das angetan? Ich werde ihn in der Luft zerreißen." Tara antwortete: "Das brauchst du nicht mehr. Das hat buchstäblich schon unsere Saki getan. In einer Stunde landen wir." Die Verbindung wurde unterbrochen. Tara wandte sich an Nessa und sagte: "Also, Dampf auf den Kessel. Kurs Erde." Nessa reagierte prompt, startete den Mailer und gab Schub auf die Düsen. Das Raumschiff erhob sich von der Mondoberfläche und nahm Kurs auf die Erde. Nessa umrundete die Erde fünfmal, bevor sie zur Landung ansetzte. Das Raumschiff war weltweit auf allen Radarstationen zu sehen. Schließlich setzte Nessa das Raumschiff sanft auf dem Landefeld auf.


Oberst Pain hatte alles sorgfältig vorbereitet, damit Tara und Nessa eine Ansprache an die Menschheit halten konnten. Die Ansprache würde weltweit über alle Medien ausgestrahlt werden, und 10 Reporter durften dabei sein und Tara und Nessa Fragen zu stellen. Die beiden berichteten über das Geschehene auf dem Mond, insbesondere über die Minks und die von ihnen ausgehende Gefahr. Tara erklärte, wie sie in dieses System kam und dass sie bereits 5000 Jahre alt und unsterblich war. Sie erzählte von ihren Abenteuern auf der Erde, die sie in den Jahrtausenden erlebt hatte. Während der Ansprache wurden Tara und Nessa von den Reportern mit Fragen bombardiert, die sie wahrheitsgemäß beantworteten. Zum Schluss der Ansprache sagte Tara: "Wir suchen noch 5000 Männer und Frauen, die uns auf den Mars begleiten. Ihr habt eine Woche Zeit, euch zu bewerben." Die Reporter waren beeindruckt von der Rede und stellten weitere Fragen. Tara und Nessa beantworteten sie geduldig und ausführlich. Oberst Pain war mit der Ansprache zufrieden und beglückwünschte die beiden Frauen zu ihrem gelungenen Auftritt.


Nach einer Woche fragte Nessa Tara, wie viele Bewerbungen eingegangen waren. "Oh, es sind 4.658.526 Bewerbungen", antwortete Tara. Nessa schaute Tara an und sagte: "Wie sollen wir die denn alle durchsehen?" Wir schauten uns an und fingen an zu grinsen - wir hatten eine Idee. Tara rief Elli, die zu uns in die Kabine kam. "Du hast doch sicherlich Lust auf eine Herausforderung?", fragte Tara. Elli antwortete: "Wenn du so fragst, kommt mir das schon komisch vor." Tara sagte zu Elli: "Du weißt ja, dass wir 5000 Menschen für den Mars suchen. Ich habe ein paar Bewerbungen auf dem Rechner und möchte, dass du die Besten auswählst. Ich vertraue auf dein Urteil." Elli sagte: "Das klingt nach einer interessanten Aufgabe." Elli setzte sich an den Rechner. Als sie sah, dass es über 4 Millionen Bewerbungen gab, schaute sie uns an und sagte: "Ihr seid wohl verrückt geworden, es brennt wohl unter euren Ponny. Das könnt ihr schön alleine machen, ich bin raus." Tara sagte: "Wir geben dir auch eine Stunde Zeit." Wir verließen die Raum und hörten noch, wie Elli fluchte, aber sie machte sich an die Arbeit. Nach einer Stunde betraten wir wieder die Raum und Elli sagte: "Ich bin fertig und habe die 5000 Männer und Frauen ausgewählt." Nessa sagte zu Elli: "Schicke ihnen eine E-Mail, dass sie in zwei Wochen hier eintreffen sollen."


Einen Tag vor dem Start zum Mars hatten wir noch eine Besprechung: Nessa, Oberst Pain, die 7 Mutanten und Tara. Wir einigten uns darauf, dass Nessa die Mutanten und unsere 5000 Begleiter anführen sollte. Sie und Tara würden ein wachsames Auge auf die Erde haben.

Nachdem die Besprechung beendet war, meldete sich Tara zu Wort: "Ich habe da noch etwas für euch." Sie stellte eine Schatulle auf den Tisch, öffnete sie und nahm neun Halsketten heraus, jede mit einem kleinen eiförmigen Anhänger. Acht der Halsketten hatten schwarze Anhänger und eine hatte einen dunkelblauen Anhänger. Tara erklärte: "Das sind Zellaktivatoren, die euch relative Unsterblichkeit verleihen. Ich denke, ihr seid alle wichtig für die Menschheit aufgrund eurer Fähigkeiten und deshalb schenke ich euch die Unsterblichkeit." Alle schauten Tara an, aber keiner sagte etwas. Die Blicke wanderten zwischen Tara und den Zellaktivatoren hin und her. Tara fuhr fort: "Der Blaue ist für Nessa. Ich trage auch einen Blauen, aber der Unterschied zu den Schwarzen ist, dass der Blaue sich nach ein paar Stunden auf Nessas Gehirnschwingungen einstellt und nur von ihr getragen werden kann. Wenn jemand anderes ihn tragen würde, käme es zu einer extremen Zellwucherung und der Körper würde explodieren. Die Schwarzen können von jedem Lebewesen getragen werden." Es herrschte Stille. Tara fuhr fort: "Aber Achtung, es gibt ein paar Regeln. Die Aktivatoren stoppen nur euren Alterungsprozess. Wenn ihr euch eine Kugel durch den Kopf schießt, seid ihr trotzdem tot. Wenn ihr mehr als 60 Stunden von eurem Aktivator getrennt seid, setzt sich sofort ein extremer Alterungsprozess in Gang. Innerhalb von fünf Stunden werdet ihr zu Greisen, dann zu Mumien und danach zerfallt ihr zu Staub." Eine unheimliche Stille herrschte im Raum. Keiner wusste, was er sagen sollte, außer Nessa, die sagte: "Na gut, gib mir den Blauen her, dann muss ich mir keine Sorgen mehr machen, dass ich jemals Falten am Po bekomme." Alle lachten. Sie griffen nach einem Zellaktivator und hängten ihn um. Nun begannen alle, Tara mit Fragen zu bombardieren, woher sie die Aktivatoren hatte. Sie antwortete: "Ich habe sie mal von einem Freund bekommen, aber ich habe versprochen, nie über ihn zu reden. Sogar Elli weiß nicht, wie die Aktivatoren funktionieren und wie solch eine Technologie in so ein kleines Ding passt." Als Nessa und Tara allein im Raum waren, sagte Nessa: "Tara, du hast dein Ziel nach Jahrtausenden endlich erreicht. Du hast jetzt ein Raumschiff, mit dem du deine Heimatwelt erreichen kannst." Tara erwiderte: "Weißt du, Nessa, meine Heimatwelt habe ich das letzte Mal vor 5000 Jahren gesehen. Alle, die ich kannte, sind schon seit Jahrtausenden tot. Ich glaube, ich bin schon mehr Terranerin als ich es mir selbst eingestehe. Jemand muss auf die Menschheit aufpassen und dich kann man auch keine fünf Minuten allein lassen." Beide Frauen lachten.


Fortsetzung folgt
„Früjahrsmüde aber betriebsbereit“
„Frühlingsdienstag-Erinnerungen eines Momentensamm...
 

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