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15 Minuten Lesezeit (2972 Worte)

Die fantastischen Abenteuer des Raumschiffs Hydra Kapitel 14

Der Meteor


Die Sternennebel tanzten wie schillernde Schleier um unser Raumschiff, als wir mit atemberaubender Geschwindigkeit in ein neues Sonnensystem eintauchten. Die Spannung in der Luft war förmlich greifbar, als wir uns dem vierten Planeten näherten, nur drei Lichtminuten entfernt. Bob, unsere KI mit einem Hang zu dramatischen Ankündigungen, riss die Augen von den Konsolen und verkündete mit einer Mischung aus Aufregung und Ernsthaftigkeit: "Es kommen Funksprüche rein. Ich werde sie schnell auswerten." Die Crew blickte gespannt zu ihm, während sein Blick über die Anzeigen wanderte. Gebannt warteten wir auf seine Einschätzung. Nach quälend langen Minuten meldete sich Bob erneut, seine Stimme mit einem Hauch von Dramatik: "Die Bewohner des Planeten sind in Angst und Schrecken. Eine Katastrophe nähert sich unaufhaltsam." Die Worte hallten in der Kommandozentrale wider, und ein beklemmendes Schweigen legte sich über die Besatzung. Josie, unsere brillante Ortungsspezialistin und Astro-Physikerin, sprang sofort in Aktion. Mit einer Mischung aus Entschlossenheit und Nervosität flogen ihre Finger über die Tasten der Ortungsgeräte, während sie intensiv nach Anzeichen für die herannahende Gefahr suchte. Ihre Miene verriet ernste Besorgnis. Es dauerte nicht lange, bis Josie die bedrohliche Entdeckung machte. Ein Meteor, ein Schicksalsbote aus dem kosmischen Raum, steuerte auf den Planeten zu. Die ersten Daten trudelten ein, und Josie meldete mit einem Hauch von Panik in ihrer Stimme: "Der Meteor wird den Planeten in 22 Tagen treffen, aber ich brauche mehr Daten."

Jane, mit einem entschlossenen Blick, gab Bob den Befehl, eine Sonde zum bedrohlichen Meteor zu entsenden. In gespannter Erwartung vergingen 15 Minuten, bis endlich die Daten der Sonde eintrafen. Der Meteor, ein Ungetüm aus dem Weltraum, offenbarte seine gefährlichen Eigenschaften: ein Durchmesser von 518 Kilometern, hauptsächlich aus Eisen bestehend und mit einer beängstigenden Geschwindigkeit von 52.000 km/h unterwegs. Angesichts der bedrohlichen Daten wandte sich Jane an die Crew: "Können wir den Bewohnern irgendwie helfen, vielleicht den Meteor vom Kurs abbringen?" Bob, der eifrig Berechnungen angestellt hatte, antwortete mit einem ernsten Ton: "Selbst mit unserem Traktorstrahl werden wir es nicht schaffen, ihn weit genug vom Kurs abzubringen. Seine Masse ist zu groß, und die Geschwindigkeit zu hoch." Jane wollte noch von Bob wissen: "Wie viele Einwohner hat der Planet?" Bob antwortete, nachdem er seine Scans überprüft hatte: "Etwa 5 Milliarden Einwohner, und ihre Raumfahrttechnologie ist vergleichbar mit unserem Stand im 20. Jahrhundert." Alita, eine empathische Stimme in der Runde, wagte die Frage: "Sollen wir versuchen zu helfen?" Jane, ohne zu zögern, erklärte: "Wir können nicht einfach 5 Milliarden Lebewesen ihrem Schicksal überlassen. Wir müssen versuchen zu helfen." Ihre Entschlossenheit trieb die Crew zu weiteren Schritten an. "Bob, finde einen Funkkanal, über den wir das Regierungsoberhaupt des Planeten erreichen können", befahl Jane. In Rekordzeit lokalisierte Bob einen äußerst geheimen Funkkanal. Jane griff zum Kommunikator und sendete die dringende Botschaft: "Hier spricht Jane vom Raumschiff Hydra. Ich möchte dem Regierungsoberhaupt sprechen." Nach einer angespannten Minute kam die Antwort vom Planeten: "Verschwinden Sie sofort von diesem Kanal! Es handelt sich um einen Regierungskanal, andernfalls droht Ihnen eine hohe Strafe." Ein rätselhaftes Rauschen ersetzte die Verbindung. Auf dem Planeten waren sie verwirrt und überrascht. Sofort versuchten sie, den Sender zu orten, nur um festzustellen, dass der Sender erstaunliche 54 Millionen Kilometer vom Planeten entfernt war.

Nach fünf Minuten meldete sich eine Stimme aus dem Empfänger: "Ich bin Thort, das Regierungsoberhaupt dieses Planeten. Ihr sendet aus einer Entfernung von 54 Millionen Kilometern. Ihr stammt nicht von diesem Planeten. Seid ihr Aliens von einem anderen Planeten?" Jane antwortete ruhig: "Das kann man so sagen. Wir haben mitbekommen, dass ein Meteor auf euren Planeten zurast. Vielleicht können wir euch helfen." "Danke für eure Hilfe, aber wir haben das schon im Griff. Wenn er nahe genug dran ist, werden wir ihn sprengen", erklärte Thort. Jane, neugierig und besorgt, fragte weiter: "Womit wollt ihr ihn sprengen, und habt ihr die genauen Daten über den Meteor?" "Mit einer Antimaterie-Bombe", erwiderte Thort. Nora, unsere Physikerin, konnte ihre Besorgnis nicht zurückhalten und rief von hinten zu Jane: "Sind die bescheuert und hantieren mit Antimaterie herum? Bevor der Meteor den Planeten zerstört, jagen die ihren eigenen Planeten in die Luft. Kann ich mal mit Thort sprechen, Jane?" Nora trat an die Funkkonsole. "Hier spricht Nora. Ich bin die theoretische Physikerin an Bord. Vor ca. 1000 Jahren hat mein Volk auch mit Antimaterie experimentiert. Zum Glück nicht in unserem eigenen Sonnensystem, sondern in einem verlassenen Sonnensystem. Da hieß es auch, es sei sicher und es könne nichts passieren. Aber dann machte es Bum, und das halbe Sonnensystem wurde vernichtet. Wie kommt ihr darauf, dass es klappen könnte, Thort? Und das ohne Daten über den Meteor?" "Unsere Wissenschaftler sind sehr zuversichtlich, dass es klappen wird. Es muss klappen. An den Daten über den Meteor wären wir sehr interessiert. Wir bekommen sie erst in 12 Tagen von unserer Sonde. Dann wird es für uns knapp", erklärte Thort. Jane schlug vor: "Wir kommen gerne zu euch und übergeben euch die Daten, wenn es euch recht ist." "Ja, das könnt ihr. Wir schicken euch einen Peilimpuls, wo ihr landen könnt." Die Verbindung wurde unterbrochen, und die Spannung an Bord stieg mit jedem Moment, der uns dem unbekannten Planeten näher brachte.


Jane sagte: "Alita, Lunaria, Nora und Iris werden mich begleiten. Wir nehmen einen Shuttle. Eva, du hast hier das Kommando, und Bob, wir bleiben durchgehend in Verbindung." Nach einer halben Stunde landeten wir neben einem großen Gebäude. Wir wurden vom Shuttle abgeholt, in das Gebäude geführt, und dann ging es mit einem Fahrstuhl in die Tiefe. Wir kamen in einem großen Raum an. Jane schaute sich um und sagte: "Es sieht hier aus wie in einem alten SF-Film aus dem 20. Jahrhundert. Viele große Computeranlagen und viele Weißkittel." Ein Mann kam auf uns zu. Die Einwohner sahen recht menschenähnlich aus. Sie hatten blaue Haare und zwei Fühler auf dem Kopf. Er sagte: "Ich bin Thort." Jane stellte uns vor und hielt Thort ein Art-Tablet hin und sagte: "Das ist Bob, ein Hologramm von unserer KI an Bord unseres Raumschiffs." Es kam noch ein älterer Mann auf uns zu und sagte: "Ich bin Sorke, der führende Wissenschaftler hier. Habt ihr die genauen Daten von dem Meteor?" "Ja, haben wir", erwiderte Nora. Sorke, Nora mit dem Tablet, mit dem sie in Verbindung mit Bob stand, sowie Lunaria und Iris zogen sich an einen Besprechungstisch zurück. Jane, Alita und Thort unterhielten sich über die Vorkehrungen der Bevölkerung und wie weit sie schon fortgeschritten waren. Nach 2 Stunden wurden Jane, Alita und Thort zur Gruppe gerufen und nahmen Platz am Tisch. Sorke sagte zum Thort: "Wir müssen mit dem Schlimmsten rechnen. Der Meteor ist einfach zu groß, zu schnell und besteht zum großen Teil aus Eisen. Unsere Antimaterie-Bombe wird ihn nicht aufhalten können." "Jetzt lassen wir uns nicht um den heißen Brei herumreden. Euer Planet wird untergehen, samt Bevölkerung", sagte Lunaria. Alle schauten bestürzt. "Kann man nichts machen?", fragte Thort traurig in die Runde. Nora kritzelte nebenbei einige Formeln auf ihr Notizblock und fragte Sorke: "Wie viel Antimaterie habt ihr produziert?" "Bisher 27 Gramm in unserem Teilchenbeschleuniger." "Das ist gut. Ich glaube, dass ich eine verrückte Idee habe. Die 27 Gramm Antimaterie müssten dafür reichen. Ich habe schnell grob durchgerechnet." "Welche verrückte Idee hast du denn jetzt, Nora?", fragte Jane.

Nora erklärte mit einem ernsten Gesicht: "Wir bauen einen Staubsauger." Jane fing an zu lachen und fragte: "Willst du damit den Meteor wegsaugen?" "Bildlich gesprochen, ja", erwiderte Nora. Alle schauten sie verblüfft an. Nora wandte sich an Bob und fragte: "Kennst du den Physiker Arlon, der vor etwa 500 Jahren auf der Erde lebte?" Bob durchsuchte seine Datenbank und antwortete: "Ich glaube, ich weiß, worauf du hinauswillst." "Nun sag schon, was ist mit diesem Arlon?" forderte Jane. "Er hat eine Formel entwickelt, um aus Antimaterie ein schwarzes Loch zu modellieren", sagte Nora. "Seine Formel wurde nie bewiesen, dass sie funktioniert", fügte Bob hinzu. "Aber auch nie widerlegt", erwiderte Nora. "Du weißt schon, dass du einen Knall hast, Nora, ein schwarzes Loch zu erschaffen. Also worauf wartet ihr noch? Ran an die Arbeit", sagte Jane. Jane, Alita und Thort verließen den Raum und überließen die Wissenschaftler ihrem eigenwilligen Unterfangen. Nora, Bob, Lunaria und Iris hatten sich in einen wahren Formelwirrwarr vertieft, und die Komplexität ihrer Ideen überstieg selbst Sorkes Verständnis. Nach einer halben Stunde kam Sorke zu uns und sagte: "Sie werfen sich Formeln an den Kopf. Ich komme da nicht mehr mit, nicht mal ansatzweise."

Nach fünf nervenaufreibenden Stunden bat uns Nora erneut an den Tisch und verkündete mit einer Mischung aus Ernst und Hoffnung in den Augen: "Wir haben alles berechnet und haben die Lösung." "Lass hören, Nora", bat Jane gespannt. "Iris wird zur Hydra mit Lunaria zurückkehren und einen kleinen Zylinder anfertigen. In diesem Zylinder werden eine Zentrifuge und ein Magnetfeld integriert. Danach wird der Zylinder mit 3,5 Gramm Antimaterie gefüllt. Das Magnetfeld verhindert, dass Antimaterie und Materie zusammenkommen. Dann wird der Zylinder in 14 Tagen in einer exakt berechneten Position im Weltraum, entlang der Flugbahn des Meteors, platziert. Nachfolgend wird die Zentrifuge im Zylinder gestartet. Sobald sie die atemberaubende Geschwindigkeit von 231.412 Umdrehungen pro Minute erreicht hat, generiert die Antimaterie eigenständig ein schwarzes Loch in der Größe eines Fußballs. Die gravimetrischen Kräfte, die durch das schwarze Loch entstehen, sollten ausreichen, um den Meteor zu verschlingen. Den Rest der Antimaterie nutzen wir, um eine Rakete zu bestücken. Nachdem der Meteor verschwunden ist, steuern wir die Rakete in das schwarze Loch. Die Explosion sollte stark genug sein, damit das schwarze Loch in sich zusammenfällt." Jane zog nachdenklich die Stirn in Falten und wandte sich an Bob: "Wie viele Dinge können schiefgehen, und wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Plan aufgeht?" "Nach meinen Berechnungen können tausend Dinge schiefgehen, und die Erfolgswahrscheinlichkeit liegt bei 17 %", antwortete Bob. "Das ist nicht gerade viel. Es ist deine Entscheidung, Thort, ob wir den Plan ausführen sollen." "Mir bleibt keine andere Wahl. Es geht um die Vernichtung meines Planeten oder einen Plan mit 17 % Erfolg. Darf ich um eure Hilfe bitten?" "Also Mädels, ran an die Arbeit. Wir wollen einen Planeten retten", sagte Jane mit einem entschlossenen Blick.


Nach vier nervenaufreibenden Tagen kehrten Iris und Lunaria von der Hydra zurück und präsentierten stolz den angefertigten Zylinder. Jane konnte ihre Ungeduld kaum verbergen, als sie fragte: "Hat es geklappt, den Zylinder herzustellen, und ist er auch sicher?" "Ja, aber wir haben ein riesiges Problem", erwiderte Iris mit einem besorgten Gesichtsausdruck. "Welches Problem?" "Nachdem die Antimaterie in den Zylinder gefüllt ist, wird sie durch ein Magnetfeld gebunden. Das bedeutet, dass wir die Zentrifuge nicht per Funkimpuls starten können. Jemand muss es manuell machen. Wir müssen mit dem Shuttle in Position fliegen, einen Raumanzug anziehen, aussteigen und dann den Startknopf am Zylinder drücken. Danach müssen wir schnell zurück ins Shuttle steigen und verschwinden. Lunaria und ich haben berechnet, dass das schwarze Loch genau 2 Minuten und 30 Sekunden nach dem Drücken des Knopfes entsteht. In dieser Zeit muss das Shuttle mindestens 500.000 Kilometer entfernt sein, um nicht vom schwarzen Loch angezogen zu werden. Für diese Strecke benötigt das Shuttle bei maximalem Schub genau 2 Minuten und 18 Sekunden. Das bedeutet, wer auch immer den Knopf drückt, hat nur 12 Sekunden Zeit, um zurück ins Shuttle zu gelangen, auf den Pilotensitz zu springen und Vollschub zu geben. Diese Zeit wird zu knapp sein." Ein beklemmendes Schweigen legte sich über den Raum, während alle die drängende Herausforderung in sich aufnahmen.


Nora sagte entschlossen: "Das werde ich übernehmen, war ja schließlich meine Idee." "Kommt gar nicht infrage, dass ich jemanden aus meiner Besatzung einer solchen Gefahr aussetze. Das mache ich selber. Hab ja noch vier Tage zum Üben", erklärte Jane mit Entschlossenheit. "Wir können ja auch die Hydra nehmen. Sie ist schneller als ein Shuttle", schlug Lunaria vor. "Nein, das machen wir nicht, Lunaria. Die Hydra ist zu wichtig für uns. Wie Bob schon sagte, es können 1000 Sachen schiefgehen", erwiderte Jane. Am nächsten Tag flogen Jane, Alita und Lunaria mit dem Shuttle in den Weltraum, um mit den Übungen zu beginnen. Als das Shuttle zum Stillstand kam, zog Jane einen Raumanzug an und schwebte zwei Meter neben dem Shuttle. Alita sagte: "Jetzt." Jane versuchte so schnell wie möglich ins Shuttle zu gelangen, das Schleusentor zu schließen, den Druckausgleich abzuwarten, sich auf den Pilotensitz zu setzen und Schub zu geben. Alita kommentierte trocken: "Du hast 18 Sekunden gebraucht, aber hast nur 12 Sekunden Zeit. Du sollst nicht trödeln." Jane warf Alita einen bösen Blick zu. Sie probierte es noch einige Male, aber ihre schnellste Zeit war 13,2 Sekunden – immer noch zu langsam. Lunaria sagte selbstbewusst: "Ich werde es mal probieren." Mit beeindruckender Geschwindigkeit schaffte Lunaria es in 9,5 Sekunden. "Jetzt ist doch wohl klar, wer den Job macht", meinte Lunaria. "Gar nichts ist klar. Ich mache es und werde es schon packen. Auch bei dir kann etwas schiefgehen", sagte Jane. "Kann es sein, dass du manchmal ein bisschen stur bist, Jane?", fragte Alita. "Wenn es um die Sicherheit meiner Besatzung geht, ja", entgegnete Jane mit einem entschlossenen Blick.


Nachdem sie wieder an Bord der Hydra waren, setzte eine intensive Diskussion über den bevorstehenden Einsatz ein. Jane gab Eva den strengen Befehl, dass im Falle ihrer Nicht-Rückkehr die Hydra und die Besatzung sicher nach Hause gebracht werden sollten. Eva fühlte sich nicht ganz wohl dabei, sollte es so kommen, dass Jane nicht zurückkehrt, für den Rest der Reise das volle Kommando zu übernehmen. Als stellvertretende Kommandantin zu dienen war zwar gut und schön, aber die komplette Verantwortung zu übernehmen, war schon eine andere Sache. Die Spannung an Bord der Hydra war förmlich greifbar, während sich jeder seiner Rolle bewusst wurde und die Ernsthaftigkeit der Situation spürte.


Am nächsten Morgen begann der Einsatz. Jane flog mit dem Shuttle zum Planeten und holte den Zylinder mit der Antimaterie ab. Danach begab sie sich mit dem Shuttle zu den berechneten Koordinaten im Weltraum. Sie zog ihren Raumanzug an und nahm den Zylinder mit der Antimaterie in die Hand. Sie behandelte den Zylinder wie ein rohes Ei, ihr war klar, dass sie ein Teil der Urgewalten des Kosmos in der Hand hielt. Als sie im Weltraum schwebte, zwei Meter neben dem Shuttle, starrte sie auf den roten Knopf, den sie drücken sollte. Ihr lief der Schweiß von der Stirn, obwohl es im Raumanzug eine angenehme Temperatur gab. Sie drückte auf den Knopf, und nun musste alles sehr schnell gehen. Sie huschte in die Schleuse, wartete 3 Sekunden auf den Druckausgleich, öffnete das Innenschott, sprang auf den Pilotensitz und gab vollen Schub. In ihren Gedanken schwirrte (Scheiße, ich habe 12,8 Sekunden gebraucht). Sie hatte bereits 400.000 Kilometer geschafft, aber es waren nur noch 100.000 Kilometer übrig, und die 2 Minuten und 30 Sekunden waren um. Das schwarze Loch war entstanden, und seine Gravitationswellen griffen nach dem Shuttle. Zuerst fing das Shuttle leicht an zu vibrieren, dann wurde es immer stärker, und die Geschwindigkeit nahm ab. Jane dachte (Ich werde es nicht schaffen, das war es wohl).


Zur gleichen Zeit auf der Hydra verfolgte die Besatzung gespannt Janes Manöver auf der Ortung. Plötzlich sagte Bob besorgt: "Sie wird es nicht schaffen. Ihr werden 100.000 Kilometer fehlen, das schwarze Loch wird den Shuttle in sich hineinziehen." "Bob, Code WD351XC", sagte Alita. Vor einiger Zeit hatte Jane Bob den Befehl gegeben, dass Alita das Oberkommando über die Hydra übernehmen konnte, sogar über Jane selbst, wenn die Situation es erforderte. Jane vertraute Alitas Instinkten und Bauchgefühl. Über diesen Code wussten nur Jane, Bob und Alita Bescheid. "Deine Befehle, Kommandantin?", fragte Bob. "Blitzstart zum Rand des Gravitationsfelds, wir werden versuchen, Jane mit dem Traktorstrahl zu retten", antwortete sie. Eva zog ihre Waffe und zielte auf Alita. "Halt! Der Befehl wird von mir widerrufen. Ich bin die stellvertretende Kommandantin und habe von Jane den strikten Befehl, die Hydra keiner Gefahr auszusetzen." Alita starrte Eva in die Augen und sagte entschlossen: "Du musst schon auf mich schießen, um zu verhindern, dass ich versuche, Janes Leben zu retten." Bob ergriff das Wort: "Eva, nach dem Code hat Alita das Sagen. Alle Befehle bis dahin sind hinfällig." Die Anspannung in der Kommandozentrale der Hydra erreichte ihren Höhepunkt, während das Schicksal von Jane und dem Shuttle am seidenen Faden hing.


Die Hydra vollzog einen Alarmstart und erreichte nach 30 Sekunden den Rand des Gravitationsfeldes. Bob meldete: "Ich habe den Shuttle jetzt im Traktorstrahl, ich muss aber vorsichtig sein, denn es zerren jetzt zwei Kräfte an dem Shuttle, sodass es nicht zerreißen wird." Nach 10 Minuten kam Jane an Bord der Hydra und betrat die Zentrale. Sie sagte mit einem strengen Ton: "Habe ich nicht befohlen, dass die Hydra keiner Gefahr ausgesetzt werden soll?" "Jetzt sei mal nicht so zickig, Jane. Sei froh, dass wir deinen Arsch gerettet haben", erwiderte Alita sarkastisch. Jane, immer noch unter dem Adrenalineinfluss der Rettungsaktion, konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen und sagte: "Ihr seid die Besten. Danke für meine Rettung."


Nach drei Stunden kam der Meteor endlich in die Anziehungskraft des schwarzen Lochs. Wir verfolgten gespannt die Entwicklungen auf dem Ortungsschirm. Es war ein faszinierender Anblick. Zuerst lösten sich Brocken vom Meteor, von den unerbittlichen Kräften des schwarzen Lochs zerrissen, bis sie zu Staub wurden. Der Meteor wurde immer kleiner, und schließlich war er nur noch ein Hauch von Partikeln, der unaufhaltsam in das Loch gesogen wurde. Es erinnerte an die Szene aus "Aladin und die Wunderlampe", als der Geist wieder in die Lampe verschwand. Nach 15 Minuten war der Meteor vollständig verschwunden. Jane gab Iris den Befehl, die Rakete auf den Planeten zu starten, um das schwarze Loch mit der restlichen Antimaterie zum Kollabieren zu bringen. Auch dieses riskante Manöver klappte, und es gab kein schwarzes Loch mehr. Ein erleichtertes Jubeln durchzog die Hydra, der Planet war gerettet. Die nächsten drei Wochen verbrachten wir als Gäste von Thort. Danach machten wir uns auf den Weg, um neue Abenteuer zu erleben, bereit für das Unbekannte, das uns im endlosen Weltraum erwartete.


Fortsetzung folgt

„Alltagsentferner“
„Schlurfi“
 

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Samstag, 27. April 2024

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