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4 Minuten Lesezeit (773 Worte)

The Man with the Horn 14

Jazztrompeter The Man With The Horn

Das Jahr 1941 neigte sich dem Ende zu, Kenny genoss seinen Erfolg und lebte gut vom Verkauf seiner Platten. Es gab keinen Club in New York in dem er noch nicht gespielt hatte. Sein Apartment befand sich direkt gegenüber vom Central Park, so genoss er jeden Morgen diesen Blick, wenn es noch still war auf den Straßen und im Park kaum Menschen unterwegs waren. Er war gerade dabei sich eine Tasse Kaffee zu gönnen, als es an seiner Türe schellte wie verrückt. Kenny stellte den Kaffee zur Seite und machte sich eiligst daran die Türe zu öffnen. Das muss ja wichtig sein, wenn jemand so wild läutete. Als er die Türe öffnete stand völlig aufgelöst Peggy davor.

"Hast du es schon im Radio gehört" sagte sie zu ihm.

"Was soll ich denn gehört haben" gab er ihr als Antwort zurück.

"Die Japaner haben Pearl Harbor angegriffen" sagte sie völlig außer Atem.

"Es wird Krieg geben" 

Dann musste sie sich erstmal setzen, sie war den ganzen Weg zu ihm gerannt und nun ging ihr die Luft aus. Kenny schaltete unter dessen sein Radio an und lauschte den Durchsagen des Sprechers. Es war von zerstörten Schiffen und unzähligen Toten die Rede. Die beiden waren entsetzt. Und für Kenny war es klar, das er sich freiwillig melden würde. Um sein Land zu verteidigen. Noch am selben Tag suchte er die dafür zuständigen Behörden auf. Als er das Gebäude betrat hatte sich bereits eine lange Schlange gebildet, alles Männer die sich zum Dienst an der Waffe melden wollten. Er reihte sich ein und musste fast zwei Stunden stehen, bis er endlich an der Reihe war. Es wurden seine Personalien aufgenommen und ihm wurde mitgeteilt, da er Kanadier sei, müsse er sich dort melden. Etwas enttäusch ging er wieder heim, wo Peggy bereits auf ihn wartete. Er berichtete ihr alles und sagte ihr, das er sich gleich Morgen auf den Weg nach Kanada machen wolle. Es wäre sein erster Besuch, nachdem er damals sein zuhause verlassen hatte. Da er gut verdient hatte, konnte er sich einen Flug leisten und musste nicht mehr mit dem Bus fahren.

Da stand er nun wieder auf kanadischen Boden, ein komisches Gefühl überkam ihn. Sollte er es wagen seinen Eltern einen Besuch ab zu statten. Tausend Gedanken quälten ihn, doch zuerst wollte er sich freiwillig melden, dafür war er ja auch hierher gekommen. Nach einigem Suchen fand er schließlich die Behörde, auch hier waren lange Schlangen von jungen Männern, wieder reihte er sich ein und wartete geduldig, bis er dran war. Durch die lange Steherei schmerzte sein Rücken sehr. Ein Problem das er seit frühester Jugend hatte. Dann war er an der Reihe, der junge Mann, der am Tisch saß um die Personalien auf zu nehmen schaute ihn an und fragte erstaunt

"Kenny ? Kenny Young ? "

"Mark, bist du das" fragte Kenny freudig.

Mark stand auf und umarmte seinen alten Freund aus Kindertagen.

"Ich geh da schnell rein und danach reden wir" sagte Kenny, über das ganze Gesicht grinsend.

Der Arzt untersuchte ihn gründlich, musterte seinen Rücken und schaute sich seine Arme an, ob er Einstiche von irgendwelchen Nadeln erkennen konnte, dann bekam er die niederschmetternde Nachricht "UNTAUGLICH". Kenny war tief enttäuscht, doch seine Schädigung an der Wirbelsäule machte es unmöglich ihn als Soldat zu rekrutieren. Mit hängendem Kopf verließ er das Zimmer. Mark, der auf ihn wartete ahnte was passiert ist und klopfte ihn tröstend auf die Schulter. Er hatte Dienstschluss und lud Kenny auf ein Bier ein, um alles über ihn zu erfahren.

Sie betraten eine nahegelegene Kneipe setzten sich und bestellten erst einmal jeder ein großes Bier, was genüsslich getrunken wurde, dann wollte Mark alles wissen. Kenny erzählte was ihm alles wieder fahren sei und das er nach ihm gesucht hätte, wie er bei Benny Goodman gespielt hatte und Dizzy Gillespie und all die anderen getroffen hatte, zu denen er nun auch gehörte. Stolz erzählte er von seinen eigenen Platten und Mark grinste dabei und meinte

"Glaubst du wirklich, ich habe deine Platten nicht" 

"Jede einzelne, hab sie hundert mal gespielt" sagte er ihm, was Kenny schon ein wenig stolz machte.

Dann war Mark an der Reihe und erzählte ihm, wie es ihm ergangen ist in New York, das er nicht gut genug war für eine Leben als Musiker, wie er ansehen musste, das einige seiner Freunde an den Drogen die sie nahmen starben, oder ein Opfer des Alkohols wurden, weil der Druck einfach zu groß war, immer das Beste zu geben, um noch kreativer zu sein, als der andere und das Abend für Abend. Marks Erzählungen machten Kenny nachdenklich, war er nicht auch auf dem besten Weg so zu enden ?


The Man with the Horn 15
The Man with the Horn 13

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Kommentare 3

Fizzy Lemon am Montag, 17. Juli 2023 07:48

Tja, nun kann Kenny seinen Seelenschmerz ja musikalisch verarbeiten. Meist sind gerade so die ganz großen emotionalen Stücke entstanden.

Tja, nun kann Kenny seinen Seelenschmerz ja musikalisch verarbeiten. Meist sind gerade so die ganz großen emotionalen Stücke entstanden.
Marcus am Montag, 17. Juli 2023 15:27

Ich hinke ein bissl hinterher mit dem lesen aber du hast eine ganz tolle Gabe die Geschichte zu schreiben...chapeau
Stark wieviel Jahre du Kenny nun schon begleitet hast ♥

[i]Ich hinke ein bissl hinterher mit dem lesen aber du hast eine ganz tolle Gabe die Geschichte zu schreiben...chapeau ;)[/i] Stark wieviel Jahre du Kenny nun schon begleitet hast ♥
Hasal am Montag, 17. Juli 2023 16:27

Jenny, Deine Geschichten sind echt immer so doll geschrieben -- bitte mehr davon .
Ja, nun will mal jemand aus freien Stücken was machen und wird abgelehnt. Aber er wird weiter seine Musikbahn einschlagen .
Bin gespannt , wie es weiter geht

[i][b]Jenny, Deine Geschichten sind echt immer so doll geschrieben -- bitte mehr davon . Ja, nun will mal jemand aus freien Stücken was machen und wird abgelehnt. Aber er wird weiter seine Musikbahn einschlagen . Bin gespannt , wie es weiter geht;)[/b][/i]
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